Sonntag, 26. Oktober 2008

Leaving Budapest

Ich habe eine Reise in die Vergangenheit unternommen, in die Vergangenheit, die vergänglich war und mittlerweile ein andere Realität ist. Voller Illusion und schöner Erinnerungen aufgebrochen nach Budapest um meine slowakische Freundin Olga zu besuchen. Ich bin an den Platz und zu den Menschen, wo ich mein Herz gelassen habe; meine Seele und Gefühle in der ungarischen Hauptstadt, der Rest zurückgehrt nach Bamberg und seitdem dort vor sich hin vegetierend. Doch hat sich mein geliebtes Budapest verändert, sehr verändert. Das Erasmus-Flair ist vergangen, dieses unglaubliche Gefühl der riesigen Familie mit Bestandteilen aus allen möglichen Kulturen die man überall und Rund um die Uhr jederweit fröhlich an allen möglichen und unmöglichen Orten getroffen hat, zugehörig zu sein. Die Stadt hat die Naivität des Studentseins verloren, diese unbeschreibliche Leichtigkeit des Seins nachdem so viele Menschen streben. Hier war mein Paradies, es war meine Stadt, meine Umgebung zu vergessen, verarbeiten und neuen Mut zu schöpfen. Doch jetzt, nachdem ich als einfacher Besucher die Tage hier verlebte, ist nur noch eine einfache Stadt übrig geblieben. Die selben Straßen, die einst mit prallem Leben gefüllt und ich mitten drin, erschienen plötzliche einsam, trist und grau. Es hat sich nichts verändert und doch ist alles anders. Die Emotionen sind vergangen und leben nur noch in der Erinnerung, der Reiz scheint verloren, man ist tief enttäuscht vom dem dargebotenen.  Man fragt sich, warum ich alles so vergänglich, warum bleibt nicht einmal das was mal liebt? Kann als Konstante im Leben erhalten? War geht immer alles hinfort und es bleiben nur Erinnerungen, welche das hier und jetzt noch unterträglicher und leerer erscheinen lassen? Wieder ist mein Glück gestorben und wieder ein teil von mir selbst. Wieder einmal musste ich erfahren, dass ich gewollten nicht erreichen kann. Es bleibt trauernde Orientierungslosigkeit zurück, und zugleich die Chance zur Neuausrichtung. Jetzt bin ich wieder heim gekehrt, diesmal mit dem Herzen im Gepäck und alles dortige schmerzhaft abgewickelt. Budapest ist Vergangen, wenn auch erst nach Verlängerung.