Sonntag, 12. August 2007

(un)happy time



Liebe Susanne,

nachdem wir unsere außerblog´sche Kommunikation intensiviert haben, möchte ich es jedoch trotzdem nicht missen auch mal wieder hier ein paar Zeilen für Dich zu verfassen.
Heute steigt in mir so ein klassischer Sonntagsblue empor, irgendwie typisch für einen dieser Tage, an denen man eigentlich nichts großartiges zu tun hat um man den nächsten Tag mit neuen Aufgaben ersehnt.
Momentan ist bei mir so vieles im Umbruch, was gestern noch bunt war ist heute grau, was gestern grau war ist heute bunt und dann denkt man nach und anstatt Anworten findet man nur neue Fragen. Susanne, Du bist definitiv bunt, bunt wie ein Regenbogen!
Dinge, die gestern noch Spaß gemacht haben verblassen im Angesicht neuer Erfahrungen und Werte und man muss sich eingestehen, dass viele dieser Dinge im Endeffekt doch nur Kompensation für Ziele sind, die man nicht erreichen kann. Und dann fragt man sich natürlich, warum man diese Ziele nicht erreicht, was macht man falsch, was sollte man ändern oder ist es einfach das Schicksal, dass man eben tapfer ertragen muss? Ein latentes Streben nach dem vollkommenen Glück, das kein Rasten und Rosten erlaubt?
Es ist so verrückt, da beneiden mich so viele meiner Freunde um mein Leben, meine Heiterkeit, meine Freiheiten und meine Bekanntschaften mit denen ich hier und da durchs Nachtleben streife und ich, ich beneide sie, dass sie es geschafft haben den nächsten Schritt zu gehen. Den Schritt "angekommen" zu sein bei einem Mitmenschen, das gemeinsame durchs Leben schreiten, das sich ergänzen und sich fördern, das miteinander und füreinander, in guten und in schlechten Zeiten. Was ist nun das Erstrebenswerte? Ich merke in mir das Überdrüssigwerden des einen und das Sehnen nach dem anderen. Nach der Pflicht und der Verantwortung einem Mitmenschen irgendetwas ganz furchtbar schönes zu geben, jemand besonderer zu sein und klein bloser Zeitvertreib für ein wenig Spaß und Aufregung.
Da wünschen mit alle viel Vergnügen in Budapest, weil es da ach so tolle Parties und so wünscherschöne Frauen geben soll, die obendrein noch leicht zu haben sind und das wäre ja sicher so paradiesisch für mich. F**k it! Das kann doch niemals die Momente der Glückseeligkeit aufwiegen, wenn man zum Beispiel zusammen am Ufer sitzt und den Kopf des anderen auf der Schulter spührt und Dir eine Stimme ins Ohr flüstert, dass dies ein sehr schöner Augenblick sei. Du erinnerst Dich? Weißt Du Sanne, das sind die Momente für die ich lebe, das sind die Momente die mich wirklich rundum glücklich machen, in den all meine Sorgen verfliegen und ich die Zeit am liebsten anhalten möchte. Diese emotionalen Momenten sind in meinem Leben jedoch so verdammt rar, damit umso kostbarer und ich weiss sie sehr zu schätzen.
Susanne, ich möchte Dir deshalb von tiefsten Herzen danken, auch wenn ich jetzt deshalb über einige Sachen ins Grübeln gekommen bin und statt Arien von Careras manchmal den Blues des Lebens in der Morgendusche singe. Aber das ist so emminent wichtig für meine Entwicklung als Mensch und ich bin so froh und glücklich, dass Du einfach da bist.


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